RE/PRÄSENTATION: Visuelle Überlieferung sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit

RE/PRÄSENTATION: Visuelle Überlieferung sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit

Veranstalter
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte; LWL-Medienzentrum für Westfalen (LWL); Historische Kommission für Westfalen (LWL); Förderverein der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne e.V.; Universität Paderborn; Universität Bielefeld; Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn; Regionale Arbeitsgruppe Ostwestfalen im Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie"
Veranstaltungsort
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte (Digitale Veranstaltung)
PLZ
48147
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.11.2021 -
Deadline
24.11.2021
Von
Jens Hecker, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte

Aktualisierung: Die Veranstaltung kann aufgrund der Entwicklung in der Corona-Pandemie nicht wie geplant als Präsenzveranstaltung stattfinden. Es wird eine Zoom-Konferenz eingerichtet. Das Programm bleibt Dank der Bereitschaft der Referent:innen so bestehen. Anmeldungen bis zum 24.11.2021. Zugangsdaten werden dann zugeschickt.

Der fünfter Workshop zur Geschichte, Überlieferung und Nachwirkung des Stalag 326 (VI K) Senne widmet sich dem Bereich der Visual History.

RE/PRÄSENTATION: Visuelle Überlieferung sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit

Fünfter Workshop zur Geschichte, Überlieferung und Nachwirkung des Stalag 326 (VI K) Senne

Der Workshop diskutiert am Beispiel des Stalag 326 über Perspektiven, Potentiale und Fallstricke im Umgang mit historischer Fotografie. Abbildungen haben laut dem Historiker Gerhard Paul immer einen "Doppelcharakter". Zum einen sind sie ein Abbild einer Realität, die durch die Handlung der Fotografie festgehalten wird. Als historische Quelle enthalten Abbildungen daher eine große Anzahl an Details über die Kriegsgefangenschaft und die Zwangsarbeit. Zum anderen sind sie (Bestand-)Teil eines Bilderkanons, der gezielt zur Feindbildpropaganda genutzt wurde. Die Fotografien und Filmaufnahmen sind damit z.T. nicht nur Abbild einer antislawischen, antisemitischen und antikommunistischen Praxis, sondern produzieren und reproduzieren diese auch. Damit stellt sich die Frage, wie wir reflextiert mit diesen z.T. gewaltvollen Quellen umgehen.

In der Gedenkkultur haben sich vor allem die Schlüsselbilder durchgesetzt, die Masse, Verelendung, Hungersterben und Typen (Mensch als Vertreter:in einer Gruppe) zeigen. Andere Bereiche sind eher unterrepräsentiert und auch Gegenbilder, wie private Portraitaufnahmen oder die Fotopraxis der befreiten sowjetischen Bürger:innen unmittelbar nach der Befreiung, scheinen nicht ins Bild zu passen, wenn es darum geht die "vergessene Opfergruppe" und den Rechtsbruch an der Verfolgtengruppe zu dokumentieren und zu illustrieren.

Zusammen mit Expert:innen wollen wir im Workshop über die visuellen Quellen als historische Quellen sprechen, über ihren bisherigen Einsatz in der Gedenkstättenpraxis (Sammeln, Ausstellen, Vermitteln) in der Gedenkstätte Stalag 326 und in anderen Institutionen diskutieren.

Hygienekonzept

Die Veranstaltung darf nach aktueller Corona-Schutzverordnung voraussichtlich nur von geimpften und genesenen Personen (2G) besucht werden. Bitte halten sie entsprechende Nachweise bei der Anmeldung bereit. Änderungen vorbehalten.

Anmeldung

Bitte bis zum 22.11.2021 an: j.hecker@stalag326.de.

Programm

10:00 Uhr LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: Grußwort

10:15 Uhr Prof. Dr. Malte Thießen (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte): Begrüßung

Sektion 1: Visuelle Überlieferung zu Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit

Moderation: Dr. Falk Pingel, Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.

10:30 Uhr Timo Nahler (Münster): Sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter:innen in fotografischer Überlieferung in Westfalen – ein Werkstattbericht

11:00 Uhr Dr. Axel Bangert (Stipendiat Fritz Bauer Institut): Zwischen Unterwerfung und Annäherung: Sowjetische Kriegsgefangene in Bildern von der Heimatfront

11:30 Uhr Kaffeepause

Sektion 2: Umgänge mit der visuellen Überlieferung in der Gedenkstätte Stalag 326

Moderation: Dr. Andreas Neuwöhner, Verein für Geschichte und Altertumskunde, Abt. Paderborn

12:15 Uhr Oliver Nickel (Gedenkstätte Stalag 326): Der Umgang und der Einsatz von Bildquellen am Beispiel des Fördervereins Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne

12:45 Uhr Jens Hecker (LWL-Institut): Von Verfolgten zu Akteur:innen. Ein Quellenbestand des Fördervereins mit (post-)sowjetischer Provenienz

13:15 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr Gemeinsame Diskussion der Sektionen 1 und 2

Sektion 3: Potenziale und Probleme der visuellen Überlieferung für eine zukünftige Gedenkstätte

Moderation: Prof. Dr. Christina Morina (Universität Bielefeld)

15:00 Uhr Dr. Christine Glauning (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit): Der Umgang mit bildlichen Quellen im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

15:30 Uhr Dr. Babette Quinkert (Deutsch-Russisches Museum Karlshorst): Fotografien sowjetischer Kriegsgefangener – kuratorische Aspekte

16.00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr Ksenja Holzmann (Landeszentrale politische Bildung Bremen, Denkort Bunker Valentin) und Jennifer Farber (Arbeitskreis Räume Öffnen): Perspektiven auf den Umgang mit visuellen Quellen in der Vermittlung

17:00 Uhr Reflextion und Abschlussrunde
Moderation: Prof. Dr. Markus Köster (LWL-Medienzentrum)

17.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Kontakt

LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Jens Hecker
c/o Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne
Lippstädter Weg 26
33758 Schloß Holte-Stukenbrock
E-Mail: j.hecker@stalag326.de